Vor knapp zwei Jahren habe ich in einer Serie über die IG Farben einige der bedeutendsten Chemieunternehmen in Deutschland vorgestellt. Das waren Agfa, BASF, Bayer, Hoechst und Wacker. Daran möchte ich heute anknüpfen und kurz über ein weiteres großes Chemieunternehmen, die Merck KGaA, schreiben.
Ursprünglich kommt sie eher aus der Pharmabranche. Im Jahr 1668 als Apotheke in Darmstadt gegründet, ist sie bis heute ein Familienunternehmen.
Es gibt auch noch eine amerikanische Merck. Die amerikanische Tochterfirma wurde im ersten Weltkrieg beschlagnahmt und anschließend eine eigenständige Firma.
Nur am Rande, warum die Firma damals nicht in die IG Farben eingegliedert wurde, weiß ich nicht. Vielleicht lag es an der NSDAP-Mitgliedschaft des Unternehmensleiters oder an einer fehlenden strategischen Übereinstimmung. Mehr zu Merck in der NS-Zeit gibt es auch als Buch oder bei Wikipedia.
Aber zurück zur Chemie. Spätestens seit den 1960er Jahren ist das Unternehmen ein wichtiger Player in der Chemiebranche. Die Flüssigkristalle, die in LCDs gebraucht werden, wurden zu dieser Zeit bei der Merck KGaA zur Reife entwickelt.
Neue Entwicklungen bei Merck in der Chemie
Wie ich berichtet habe, hat Merck 2019 die Spezialchemiesparte von Air Products gekauft, die Halbleiterchemikalien herstellte. Vor vier Jahren wurde Sigma-Aldrich erworben, der zumindest im Universitätsumfeld sehr bekannte Chemikaliengroßhändler. Das Unternehmen scheint also in den Bereichen Spezialchemie und Chemiedistribution diversifizieren zu wollen.
Außerdem möchte die Firma die Entwicklung vom LCD zum OLED-Display mitmachen und bietet Materialien für OLEDs an.