Private equity in der Chemie

Der Verkauf der Methacrylat-Sparte von Evonik an den Investor Advent hat meine Aufmerksamkeit wieder auf private equity-Investoren in der Chemieindustrie gelenkt.

Letzte Woche wurde ja bekannt, dass Evonik die Sparte, die auch Plexiglas beinhaltet, für ca. 3 Mrd. Euro an den amerikanischen Investor verkauft. Jetzt kann man natürlich schon viel spekulieren, was das für Jobs und Produkte bedeutet, aber das ist meiner Meinung nach noch zu früh.

Ich möchte den Beitrag nutzen, zu beleuchten, welche Bedeutung diese Art von Investments schon in der Cheimieindustrie haben. Für einen detaillierteren Einblick empfehle ich einen Artikel über private equity in der Chemie von 2008 auf Chemistry World.

Dort kann man lesen, dass Brenntag 2004 von Bain Capital übernommen wurde, die das Unternehmen dann nach einigen Übernahmen an BC Partners verkauft haben. Im Beitrag wird auch Ineos erwähnt, welches sein starkes Wachstum auch mit private equity finanziert hat. BC Partners ist dann übrigens 2012 über einen Börsengang aus Brenntag ausgestiegen.

Advent war übrigens auch schon bis 2013 in Oxea investiert. Diese Firma hat der Investor aus Teilen zweier eigenständiger Unternehmen geformt.

Mal sehen, was sie mit den Methacrylaten vorhaben…

Clariant und White Tale

Zweifellos beeinflussen die private equity Investoren die Chemiebranche. Dies kann auch durch die Förderung oder Verhinderung von Firmenfusionen geschehen.

Über die verhinderte Fusion von Clariant mit Huntsman durch White Tale hatte ich ja im November 2017 geschrieben (die Zeit vergeht…). Die Investorengruppe hatte die geplante Fusion platzen lassen. Anschließend wurden die Anteile an SABIC verkauft.

Die Chinesen

Natürlich dürfen auch die Chinesen nicht fehlen. Scheinbar gibt es aufgrund der Handelskonflikte mit den USA immer höhere Investments von chinesischen Investoren in Europa. Von 61 Übernahmen waren 23 aus „Chemie und Industrie“ (sic).

Und was heißt das jetzt? Die Welt wird immer globaler, und auch Kommunisten schauen auf den Profit, von dem her sollte es keine großen Unterschiede machen, ob man von einem amerikanischen oder einem chinesischen Unternehmen gekauft wurde. Oder?

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