Jeden Tag lese ich davon, dass man in dieser volatilen und schnelllebigen Zeit lebenslang lernen muss. Das gilt natürlich auch für Chemiker.
Da viele von uns in Forschungs- oder Entwicklungsabteilungen anfangen und sich dann in Managementpositionen weiterentwickeln, gilt das vielleicht gerade für uns Chemiker.
Die Motivation zum Lernen finden
Dass Lernen wichtig ist, leuchtet ein. Man möchte ja auch nicht immer den gleichen Job machen, sondern sich weiterentwickeln, und sei es nur beim Gehalt. Dieser Antrieb hat sich wahrscheinlich über die Jahre auch nicht geändert und auch unsere Väter und Großväter motiviert.
Es gibt aber durchaus externe Faktoren, die mich zum Lernen motivieren. Zum einen verändern sich Technologien im Umfeld der Chemie sehr schnell, und ich rede hier nicht von Blockchain, sondern beispielsweise von analytischen Methoden und dem, was Geräte immer mehr können. Hier muss man als Chemiker zumindest wissen, was möglich ist.
Aber auch die Welt um uns herum ändert sich schnell. Firmen dürfen neue Trends nicht verpassen, sonst versinken sie in der Bedeutungslosigkeit. Für den einzelnen Mitarbeiter heißt das, dass er flexibel sein muss, wenn sein Unternehmen neue Geschäftsfelder erschließt, alte fallen lässt oder sich komplett neu erfindet und umstrukturiert.
Was lerne ich?
Das muss jeder selbst wissen. Stellt Euch Fragen. Überlegt Euch, wo Ihr hinwollt und was ihr gerne in Zukunft machen wollt. Was interessiert Euch?
Davon abgesehen, haltet Euch fachlich auf dem Laufenden. Möglichkeiten wären eine GDCh- oder ACS-Mitgliedschaft. Die GDCh verschickt monatlich die Nachrichten aus der Chemie.
Ehrlicherweise bekommt ihr mit einer ACS-Mitgliedschaft viel mehr Material, es gibt eine wöchentliche Zeitschrift (C&EN) und Freiartikel in den Journals.
Wie lerne ich?
Vielleicht denkt ihr jetzt: Schön und gut, aber ich arbeite schon so viel, da habe ich keine Zeit zu lernen. Harald Schirmer, der bei der Continental AG für die digitale Transformation zuständig ist, hat zu diesem Dilemma einen tollen Post veröffentlicht.
Das Fazit: Beginnt zu lernen, blockt Euch kurze Zeitspannen im Kalender, baut Eurer Lern-Netzwerk auf. Ihr findet viele Anregungen im zitierten Artikel. Jeden Tag ein bisschen = lebenslang lernen.
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