Dieser Artikel ist inspiriert von einem Artikel über das Thema aus der C&EN. Direct air capture (DAC) ist eine Technologie, die CO2 aus der Atmosphärenluft abscheidet. Im Gegensatz zu carbon capture and storage (CCS) wird die Technologie nicht für höher konzentrierte Gasgemische wie zum Beispiel an Kohlekraftwerken eingesetzt.
Sie wird als wichtige Maßnahme gegen den Klimawandel angesehen.
Technologie
Das Verfahren funktioniert im Prinzip so, dass das Kohlendioxid aus der Luft zunächst auf einem speziellen Material selektiv adsorbiert wird. Das ist herausfordernd, weil die Konzentration nur 400 ppm beträgt. Es muss also viel Luft über die Oberflächen geblasen werden.
Sind die Oberflächen dann besetzt, wird der Adsorptionsraum geschlossen und das Kohlendioxid desorbiert, z.B. durch Erhitzen des Materials unter Vakuum. Dieser Schritt benötigt viel Energie, die selbst natürlich möglichst CO2-neutral sein sollte.
Ein Vorteil dieser Methode ist die Unabhängigkeit von Verbrauchern. Es könnten so z. B. Emissionen aus dem Verkehr neutralisiert werden. Außerdem kann sie an Orten installiert werden, wo der Strompreis für den Betrieb gering ist.
Der Nachteil ist der hohe Aufwand, der betrieben werden muss, weil das Kohlendioxid so gering konzentriert ist. Carbon capture and storage (CCS) kann schneller mehr CO2 entfernen.
Projekte mit direct air capture
Die Firma Climeworks hat im letzten Jahr eine große Anlage mit dieser Technologie auf Island in Betrieb genommen. Das aus der Luft entfernte CO2 wird in Wasser gelöst unter die Erde gepumpt. Es soll dort über einen natürlichen Carbonisierungsprozess im Gestein abgelagert werden.
Es gibt laut IEA noch 18 weitere Anlagen weltweit, die ca. 0,01 Mt CO2 abscheiden.
Das Kohlendioxid könnte auch für die Herstellung von Chemikalien verwendet werden, was wohl eine bessere Lösung ist, als damit Getränke zu carbonisieren oder Öl aus dem Erdboden zu drücken.
Noch steht die Technologie aber am Anfang und ist im Gegensatz zu anderen recht teuer.