Die provokante These einer kommenden Innovationskrise in der Chemiebranche vor der Krise vertritt John Gapper in einem Artikel in der Financial Times („Paywall-Link).
„,Leider konnte ich diesen nicht lesen. Es gibt allerdings eine Erwiderung auf seekingalpha.com, in der John Abbink argumentiert, dass diese Berichte über einen Niedergang stark übertrieben sind.
Seit den 1950er Jahren gibt wohl es keine neuen chemischen Materialklassen mehr. Herr Abbink argumentiert aber, dass Nanomaterialien kurz vor der Massenproduktion stehen und eine solche neue Klasse sind. Momentan würden die Technologien dafür entwickelt. Dies sieht er als notwendige Prozessinnovation vor der Materialinnovation.
Insgesamt empfehle ich, den ganzen Artikel zu lesen. Der Autor schildert die Entwicklung der Industrie seit den 1970er Jahren und gibt auch eine Übersicht über Fusionen und Spinoffs (mein Artikel über Megafusionen deckt nur die letzten Jahre ab).
Außerdem versucht er, zu widerlegen, dass es eine Innovationskrise gibt, sondern dass die letzten 30 Jahre in die Entwicklung von sogenannten Effektchemikalien vorangetrieben wurde.
Zum Abschluss noch ein mutmachendes Zitat aus dem Artikel von Herrn Abbink:
The chemical industry is not senescent, it has not sacrificed its future to investment bankers or hedge funds, it is not at a technological dead end, it will not crush itself under excess capacity and it will not forever suffer from the sorts of market valuations to which it has been subjected since the 1980s. Chemistry, after all, is the science of the material world: the idea that the business of manipulating matter has reached its apogee is absurd.