Fakten zur Digitalisierung in der Chemie

Nachfolgend zum Post letzte Woche zur Aufnahme von Digitalisierung in die Ausbildung von Chemikanten möchte ich noch ein paar Quellen und Fakten zur Digitalisierung in der Chemieindustrie nachreichen.

VCW-Studie

Die VCW, die Vereinigung für Chemie und Wirtschaft in der GDCh, hat eine Umfrage zum Thema „Berufe 4.0 – Wie Chemiker und Ingenieure in der digitalen Chemie arbeiten“ veranstaltet und die Ergebnisse als Whitepaper veröffentlicht.

Besonders interessant fand ich darin die zweite These der Schlussfolgerungen.

These 2: Der Chemiker teilt nicht gerne. Die Tendenz des „Schneller, Höher, Weiter“ bei Zahl, Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad der Aufgaben und die parallele Ausrichtung zum Spezialisten und Generalisten bilden einen Widerspruch, der sich auch im weitgehenden Ausblenden alternativer Organisationsmodelle findet. Der Widerspruch ist bei Chemikern deutlicher als bei Ingenieuren. In anderen Branchen sind Hierarchieebenen schon weggefallen, selbststeuernde Teams längst etabliert sowie Arbeitsinhalte und Organisationsformen bereits an Wertschöpfungsketten ausgerichtet.

Berufe 4.0 – Wie Chemiker und Ingenieure in der digitalen Chemie arbeiten. Whitepaper
S. 97.

Ja,es ist aufgefallen, dass Chemiker gerne alles selber machen. Das kann ich zumindest aus dem privaten Umfeld bestätigen: Kaum ein Chemiker, der nicht selbst tapeziert, streicht und Teppichböden rausreißt :).

Woran das liegen könnte? Vielleicht am zunächst sehr breiten Studium mit Handwerkskomponente und dann einer starken Spezialisierung. Dann denkt der Chemiker, er kann alles, bzw. er könnte alles lernen?

Das kann natürlich zur Gefahr werden: Dann wenn Chefs nicht delegieren können oder Ihre Kompetenzen falsch einschätzen, gerade bei größeren Umbrüchen, wie die Digitalisierung einer sein könnte.

VCI zu Chemie 4.0

Der VCI hat ein Positionspapier zur Industriepolitik und den Chancen von Chemie 4.0 veröffentlicht. Zunächst fordert der Verband die Industrie zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und zu höheren Bildungsausgaben auf.

Im Blick auf Chemie 4.0 sieht der Verband neben einer verbesserten Produktion Chancen, Wertschöpfung rund um den Rohstoff „Daten“ zu erzielen, sei es in Landwirtschaft, Medizin oder stärkere Vernetzung in der Lieferkette.

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