Chemie-Tarifrunde 2024

Wie ich in Die Macht der Gewerkschaften geschrieben habe, gab es dieses Jahr schon einige Streiks um mehr Gehalt oder weniger Arbeitszeit. Der bekannteste Konflikt zwischen der Bahn und der GDL ist inzwischen beigelegt worden. Wichtigstes Ergebnis ist, dass die Arbeitszeit stufenweise bis runter auf 35 h angepasst ist, allerdings kann jeder einzelne flexibel eine Zeit zwischen 35 und 40 h wählen.

Die IG BCE möchte dieses Jahr nicht die Arbeitszeit in den Mittelpunkt ihrer Forderungen stellen, sondern eine Tariferhöhung um 7%. Das gefällt den Arbeitgebern nicht, die mit der Krise der Chemieindustrie argumentieren und mit einer stark gefallenen Produktionsmenge.

Gerade die großen Hersteller von Basischemikalien mit hohem Energieverbrauch sind natürlich von der Krise betroffen. Anders ist es vermutlich bei global agierenden Unternehmen der Spezialchemie. Ich bin gespannt, wie Gewerkschaft und Arbeitgeber den Spagat schaffen, allen Unternehmen und den Mitarbeitern gerecht zu werden, um den Standort von dieser Seite nicht zusätzlich zu gefährden.

Neben der hohen Energiepreise gibt es ja noch weitere Standortrisiken, zu nennen wären die Bürokratie, der größer werdende Fachkräftemangel, die eher konservativ agierenden Unternehmen, eine mangelnde Start-up-Kultur bzw. -Finanzierung (Wo finde ich chemische Start-ups? oder Chemische Startups treffen sich) und die marode Infrastruktur in Deutschland. Zu diesen Themen sollte ich mal wieder einen Blogpost schreiben.

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