Diese Frage möchten der VCI in Zusammenarbeit mit dem BDI mit einer Studie beantworten. In „Die Steuerbelastung der Unternehmen in Deutschland“ werden „Fakten für die politische Diskussion“ aufgeführt.
Das ist ein legitimes Mittel, die Debatte um höhere Unternehmenssteuern oder Erbschaftssteuerermäßigungen für Unternehmer zu beeinflussen. Ich bin kein Fachmann, aber ich stimme dem Satz „Eigentümer- und familiengeprägte Unternehmen müssen auch in Zukunft von der Erbschaftsteuer verschont werden“ nicht zu. Ich finde es nicht fair, wenn es einen Unterschied ergibt, ob ich mein meine Eltern ihr Vermögen z.B. in Form von Aktien oder im eigenen Unternehmen investiert haben. Mal abgesehen davon, dass ich denke, dass der, der viel erbt, einfach nur mehr Glück gehabt hat, als der, der wenig erbt.
Ich denke, um dem Argument zu entgegnen, dass Arbeitsplätze verloren gehen, wenn es eine Erbschaftssteuer für Unternehmen gibt, könnte der Staat seine Erbschaftssteuer als stille Beteiligung am Unternehmen bekommen, die er z.B. mit allen anderen Beteiligungen in einem Staatsfond bündelt. Über 10 bis 20 Jahre könnte dann der Erbe diesen Anteil zurückkaufen. Wie hoch die Steuer ausfallen könnte, weiß ich nicht, aber der Unterschied zu anderen Vermögensformen sollte meiner Meinung nach nicht zu groß sein.
Generell hat das Steuersystem in Deutschland ein leichtes Fairnessproblem, finde ich. Nicht nur verschiedene Erbschaftsarten, sondern auch verschiedene Einnahmeformen werden unterschiedlich besteuert. Ich verstehe nicht, warum Kapitalerträge immer noch anders versteuert werden als Einkommen. Wo wir doch fast kein Bankgeheimnis mehr haben… Dafür könnte man die Freibeträge etwas erhöhen, wo wir doch alle jetzt privat vorsorgen müssen, oder? Was meint ihr?