Die Höhe des eigenen Gehalts ist ja subjektiv immer zu niedrig. Dies liegt bestimmt daran, dass man sich meistens mit Personen vergleicht, die mehr „haben“. Diese anderen müssen ja auch nicht immer Leute sein, die einen normalen Lohn verdienen, sondern können auch z.B. Erben sein.
Im Blog Herdentrieb ist vor kurzem ein Post erschienen, der erklären möchte, „warum die Lohnquote ständig sinkt“. Prognostiziert wird, dass die Lohnquoten in Zukunft im Vergleich zum Kapital weiter sinken. Schuld daran wird die technische Entwicklung sein.
Roboter werden Arbeit ersetzen, aber zumindest mittelfristig nicht Eigentümer von Fabriken werden. Dadurch steigt die Arbeitslosigkeit, aber die Effizienz steigt.
Dass die Lohnquoten seit Jahrzehnten rückläufig sind, hat mit den rückläufigen relativen Preisen für Kapitalgüter zu tun. Der Output pro Maschine hat in der Vergangenheit rascher zugenommen als der Preis einer Maschine.
Davon sind auch wir Chemiker betroffen, auch wenn ich vermute, dass es an Arbeitsplätzen, wo wenig Routine herrscht, länger dauert, bis Roboter Menschen ersetzen. Und dort arbeiten studierte und promovierte Chemiker ja meist.
Vorerst werden wir also nur mit unseren schlechter bezahlten Kollegen im Ausland konkurrieren dürfen, die von ihrer Ausbildung her immer mehr aufholen.
Ich hatte ja in einem früheren Post schon über die schlechte Entwicklung der tariflichen Gehälter geschrieben. Das scheint mir ein Indiz für Fachkräfteüberschuss zu sein, ob das mit der Globalisierung zusammenhängt, weiß ich nicht. Es ist auch anzumerken, dass in Deutschland außer wenig steigenden Löhnen bisher kaum weitere negative Effekte sichtbar sind.
Und um den Kreis zum ersten Absatz zu schließen: Die Kapitaleigentümer dürften diese Trends begrüßen, da diese dem Kapital mehr Macht versprechen und das vorhandene Geld weiter bei ihnen konzentrieren.
Was meint Ihr dazu? Klingt das zu negativ?