Neues von der Lieferkette

Langsam wird es Zeit, die Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Zumindest wäre das in einem normalen Jahr so. Dieses Jahr ist es wahrscheinlich schon zu spät. Es gibt nämlich weiterhin große Probleme in der globalen Lieferkette.

In meinem Post von Februar 2020 hatte ich ja diese Probleme der globalen Logistik vorhergesehen. OK, so ganz stimmt das natürlich nicht und die weiteren Auswirkungen des Coronavirus habe ich damals massiv unterschätzt.

Wie auch immer, das gesamte Jahr über war es schwierig für Privatpersonen und auch die Chemieindustrie, Rohstoffe und Fertigmaterialien aus Asien zu bekommen. In meinem Post Wo sind die Container? bin ich auf dieses Problem schon im März eingegangen (ja, das stimmt).

Und damals war es noch harmlos, zumindest, wenn man nach den Frachtraten für Transporte von China nach Europa geht. Waren damals die Preise noch um die 4.000 Dollar, sind es momentan über 10.000 Dollar für die Route Shanghai-Rotterdam für einen 40-Fuß-Container.

Aus Copyrightgründen habe ich hier keine Grafik. Unter https://fbx.freightos.com/ kann man sich aber die Indizes für verschiedene Routen anschauen.

Dies sorgt dafür, dass sich für viele Rohstoffe die Preise erhöhen und dass die Lieferketten instabil werden. Durch die hohen Preise auf den Routen von China weg werden viele Container dorthin geschafft und fehlen dann auf anderen Routen.

Rohstoffe

Und inwieweit schlagen sich diese Kosten auf Rohstoffe an den Börsen durch? Weizen und Kaffee haben sich stark verteuert, Öl und Gas sind teuer. Das liegt eher nicht an der Lieferkette. Aber auch Industriemetalle haben zugelegt, teilweise wegen zu hohen Energiekosten für die Förderung.

Dazu siehe auch https://www.boerse-online.de/nachrichten/rohstoffe/super-boom-der-rohstoffe-oel-kupfer-gold-&-co-so-verdienen-sie-glanzend-an-der-rally-1030938120.

Konsequenzen für die Chemieindustrie?

Natürlich ist der Kaffeepreis nur indirekt problematisch für die Chemieindustrie, Kaffeemangel führt höchstens zu weniger Innovation. Ansonsten ist die Chemieindustrie in Deutschland stark auf den Import von Rohstoffen und Intermediates angewiesen. Daher ist sie stark getroffen von den Preissteigerungen, sofern diese nicht weitergegeben werden können. Die Weitergabe scheint den Unternehmen aber größtenteils gelungen zu sein.

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