Corona – Kurzarbeit in der Chemieindustrie

So langsam beginnt man die massiven (und von mir unterschätzten) Auswirkungen des nahezu weltweiten Lockdowns auch in der Chemieindustrie zu spüren. Die Nachfrage nach Autos und anderen größeren Konsumgütern ist in Folge der Corona-Krise eingebrochen, die Automobilindustrie hat Werke geschlossen und Kurzarbeit angemeldet.

Die IG BCE erwartet jetzt auch einen schnellen Anstieg der Kurzarbeit in der Chemieindustrie. Die Kurzarbeit können die Unternehmen bis Ende des Jahres ja mit nur drei Tagen Vorlauf einführen.

Wieviel Geld bleibt mir in Kurzarbeit?

Das Entgelt beträgt 60%, mit Kind 67%. Maximales Bezugsgehalt ist die Beitragsbemessungsgrenze von 6450 Euro im Monat (siehe Kurzarbeitergeld der Arbeitsagentur). In tarifgebundenen Unternehmen gibt es aber Sonderregelungen und es wird auf bis zu 90% des Nettoarbeitsentgelts aufgestockt (siehe IG BCE zum Kurzarbeitergeld). Nach Steuer bleiben dann so 80% bis 85%.

Wen betrifft es?

Die BASF Lacksparte hat in Münster und Würzburg schon Kurzarbeit eingeführt. Irgendwie komisch, dass man so etwas hauptsächlich von Firmen liest, die von Rekordgewinn zu Rekordgewinn geeilt sind. Aber es sorgt dafür, dass jetzt niemand entlassen wird. So ähnlich wie die Mietstundungen, die auch von großen Unternehmen genutzt werden und zu einem PR-Disaster werden. Aber liebe Politik, wenn Ihr Regeln macht, dann wundert Euch nicht, dass diese genutzt werden!

Und jetzt halten wir mal kurz inne und denken an die vielen Freiberufler und Selbständigen, die diese Krise viel massiver trifft als die Angestellten. Und wenn wir schon dabei sind, dann denken wir auch an die PaketfahrerInnen, KassiererInnen, KrankenpflegerInnen und andere jetzt „systemrelevante“ Berufstätige. Vielen Dank Euch!

Ich hoffe für uns, dass wir das nach der Krise nicht vergessen.

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