Krieg in Europa

Eigentlich wollte ich über Jobs für Chemiker rund um das Modewort Digitalisierung schreiben, aber dafür konnte ich nicht die nötige Konzentration aufbringen.

Russland ist in die Ukraine einmarschiert. Mein Mitgefühl gilt besonders allen Menschen, die unmittelbar von diesem Krieg betroffen sind.

Nach der Pandemie und dem Klimawandel ist das ein weiteres Ereignis, das mich sehr mitnimmt.

Dass es so weit kommen konnte, erhöht nicht mein Vertrauen in die Fähigkeiten der EU und besonders Deutschlands, mit Krisen umzugehen. Spätestens 2014 hätten wir anfangen müssen, uns von der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien, hätten uns mehr für die Ukraine interessieren und einsetzen müssen. Nebenbei hätten wir dann vielleicht auch mehr nicht-fossile Energieerzeugung und Energiespeicher gehabt.

Ja, im Rückblick ist das leicht gesagt. Wobei es schon 2014 Artikel gab, die vor einer zu starken Abhängigkeit gewarnt haben.

In einem dieser Artikel stand auch das folgende:

Berlin hat dieser Tage öffentlich unter Beweis gestellt, wie groß das Vertrauen darin ist, dass Moskau das Erdgasgeschäft nicht politisiert. Keine Einwände hatte die Bundesregierung gegen den Verkauf des größten deutschen Erdgasspeichers im niedersächsischen Rheden durch die BASF-Tochter Wintershall an den Gazprom-Konzern.

Das Geschäft, in dessen Gegenzug Wintershall Förderrechte für Erdgas in Sibirien erhält, habe „keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland“, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Speicher ist nicht gleich Speicherinhalt – der unterliegt dem Handel, wobei Gazprom auch die Wintershall-Beteiligung am Gashändler Wingas übernimmt. Die Speicher, so das Wirtschaftsministerium, unterlägen deutschem Recht und könnten zur Sicherung der Netzstabilität herangezogen werden.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/energieabhaengigkeit-von-russland-die-deutschen-und-das-russische-gas-12871459-p3.html

Komisch, das hat sich doch ein bisschen anders angefühlt.

Jetzt müssen wir wohl sehen, was in der Ukraine passiert. Über wirtschaftliche Auswirkungen möchte ich heute nicht nachdenken, das fühlte sich zynisch an.

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