Als ich angefangen habe, in der Industrie zu arbeiten, wurde mir erst bewusst, wie sorglos wir an der Universität mit Chemikalien umgegangen sind. In der Schule hatte ich aber das Gefühl, dass die Chemielehrer schon gut aufgepasst haben, von Chemieunfällen an Schulen hab ich nix mitgekriegt.
Vor ein paar Tagen habe ich von einem Chemieunfall in Kiel gelesen, das hat mich dazu motiviert, mal zu forschen, was in letzter Zeit so passiert ist.
Liste von Chemieunfällen an Schulen
- Verpuffung bei Experiment in Kiel im November 2020. Eine Schülerin verletzt.
- Chemieunfall in Wien im Oktober 2020. Großflächige Verbrennungen durch Verpuffung von Alkohol.
- Brom-Unfall in Dessau im September 2020. Eine Flasche Brom ist heruntergefallen.
- Chemieunfall in Unterwössen. Ein Schrank mit Chemikalien ist umgekippt im September 2020. Das war in den Sommerferien bei Aufräumarbeiten.
- Chemieunfall in Ellwangen im November 2019. Schwefeldioxid-Freisetzung durch Verschmutzung.
- Chemieunfall an Heidenheimer Schule im Februar 2018. Ein Reagenzglas ist explodiert. Acht Schüler waren im Krankenhaus.
- Im Oktober 2014 ist in Burkunstadt ein Feuer im Chemiesaal ausgebrochen. Zwei Schüler wurden schwer verletzt.
- Brom-Unfall in Henneff im Januar 2013. Niemand verletzt.
Was kann man lernen?
Brom und Verpuffungen sind mehrfach genannt. Was kann man daraus lernen? Eine Publikation der Leibnitz-Gemeinschaft beschäftigt sich mit „Unfällen im Chemieunterricht und deren rechtlichen Folgen“.
Und 2015 veröffentlichten die Nachrichten aus der Chemie einen Artikel über Brom in der Schule und ein Streitgespräch. Thomas Seilnacht argumentiert da gegen die Verwendung von Brom, er verweist auf Filmmaterial, das z.b. auf seiner Webseite seilnacht.com zur Verfügung steht.
Findet eine systematische Aufarbeitung von solchen Unfällen statt? Wenn Ihr das wisst, schreibt mir gerne einen Kommentar.
Und wer nicht als Chemiker Chemielehrer werden will, kann auch auf meine Jobkarte schauen.