Chemische Megafusionen

Wir leben in einer Zeit der großen Aquisitionen und Fusionen. Einige chemische Megafusionen wurden im letzten oder in diesem Jahr schon angekündigt. Hier eine etwas längere Übersicht:

Ende 2015 kündigten Dow und DuPont ihre Fusion an, die dann in eine Zerschlagung in drei große Unternehmen münden sollte. Die Europäische Kommission hat die Fusion schon mal unter Auflagen genehmigt.

Vielleicht war dies das Ereignis, das eine Übernahmewelle in der Agrochemie einleitete, Im Mai 2016 kam die Ankündigung von Bayer, Monsanto kaufen zu wollen. Dieser Deal scheint jetzt beschlossene Sache zu sein. Auch die Übernahme von Syngenta durch ChemChina ist kurz vor der Vollendung.

Abseits der Agrochemie kaufte im Mai 2016 Evonik die Spezialchemie von Air Products, im Juni 2016 BASF Chemetall von Albemarle. Im Juli 2016 übernahm Henkel den amerikanischen Waschmittelhersteller Sun Products, Lanxess verkündigte im Oktober 2016 den Kauf von Chemtura, der dann im April 2017 abgeschlossen wurde.

Vor kurzem einigten sich auch Linde und Praxair auf einen Fusionsvertrag. Dadurch würde ein Konzern mit 60 Mrd. Euro Umsatz entstehen.

Im Moment gibt es Gespräche zwischen Huntsman und Clariant bezüglich einer weiteren chemischen Megafusion, außerdem möchte Avantor VWR kaufen und Akzo Nobel wehrt sich gegen die Übernahme durch PPG und möchte seine Chemiesparte auf den Markt bringen.

Interessant wäre es, zu verfolgen, wie sich die Anzahl der in den Unternehmen arbeitenden Mitarbeiter und vor allem Chemiker nach solchen Übernahmen entwickelt. Gibt es hierzu belastbare Zahlen? Falls jemand eine Idee hat, bitte ich um einen Kommentar.  Ich vermute, dass es zumindest kurzfristig keine günstige Entwicklung für die Beschäftigungszahl ist, aber vielleicht bin ich ja zu pessimistisch.

 

3 Gedanken zu „Chemische Megafusionen“

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